So bitte ich den Bundesrat um Stellungnahme zu folgenden Fragen:
1. Welchen konkreten Nutzen erkennt der Bundesrat in der Erstellung derartiger Wildtierkorridore?
2. Gibt es Alternativen zu Wildtierübergängen, die einen ebenso effektiven Schutz der Biodiversität ermöglichen, aber kostengünstiger sind und keinen Eingriff in die Eigentumsrechte der betroffenen Landwirte und Landeigentümer erfordern?
3. Ist es effektiv notwendig auf einer Strecke von 20 Kilometer drei Wildtierübergänge zu erstellen?
4. Erachtet der Bundesrat vor dem Hintergrund der Kosten und einer drohenden Enteignungen den Bau solcher Wildtierübergänge als verhältnismässig und müsste deshalb nicht darauf verzichtet werden?
5. Welche Kompensationen sind für betroffene Landeigentümer vorgesehen, sind genügend Mittel vorhanden für eine Entschädigung bzw. können die entsprechenden Flächen für einen möglichen Realersatz zur Verfügung gestellt werden.
6. Mit welchen Unterhalts- und Erhaltungskosten rechnet der Bund für die erstellten Wildkorridore?
7. Wie beurteilt der Bundesrat in Anbetracht beunruhigender Meldungen über die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest via Polen nach Deutschland die Problematik von Tierkrankheiten, welche sich aufgrund der neu erstellten Wildtierübergänge schneller verbreiten könnten?
8. Welche Massnahmen sieht der Bundesrat vor, um diese nichtgewollten Negativfolgen von Wildtierübergängen zu verhindern?
9. Wie hoch sind die Bundesausgaben zum Naturschutz und zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität im Vergleich zum Unterhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur?
Damian Müller, Ständerat FDP, Hitzkirch
(Dieser Text entstammt einer eingereichten Interpellation)