Spiel mit dem Feuer

 

 

 

05.04.2017 | Peter Schilliger | Bisher traten Politiker jeder Couleur, aber auch Wirtschafts- und Verkehrsverbände unisono für Bypass und Durchgangsbahnhof ein. In den letzten Monaten stellte sich die Stadtregierung aber verstärkt auf die Seite der Autogegner. Parkhausprojekte wurden beiseite geschoben und gegen die zwingend mit dem Bypass verknüpfte Nordtangente erstellte sie einen Forderungskatalog, der kaum zu erfüllen ist.

 

 

Immer öfter werde ich von Wirtschaftsvertretern mit der Frage konfrontiert, ob es denn noch richtig sei, den Durchgangsbahnhof zu unterstützen. Umso mehr, als dieser mit dem motorisierten Individualverkehr nur schlecht zu erreichen wäre und kaum Parkplätze angeboten würden. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass beide Projekte für Stadt und Agglomeration wichtig sind und es falsch ist, sie gegeneinander auszuspielen. Wenn die Stadtregierung nun aber die Verantwortung für das notwendige Strassenprojekt nicht wahrnimmt und der Bypass dadurch nicht zustande käme, würde der Agglo-Verkehr alles andere alles entlastet. Zurück bleibt ein Verkehrschaos, unter dem auch die Gemeinden im Rontal zu leiden hätten. Das könnte zu einer Trotzreaktion seitens der Bevölkerung und der Wirtschaft führen, die ihre einst positive Einstellung gegenüber dem ambitiösen öV-Projekt zweifellos revidieren würden. Keine Frage: Der Stadtrat spielt mit dem Feuer und riskiert damit, den Durchgangsbahnhof zu versenken. Das wäre ein veritables Eigentor.

 

Peter Schilliger, Nationalrat FDP, Udligenswil