Nein zur ungerechten AHV-Reform!

 

 

05.09.2017 | Helen Schurtenberger | Die Altersvorsorge mit AHV und beruflicher Vorsorge (erste und zweite Säule) ist das wichtigste Sozialwerk der Schweiz. Aufgrund der demografischen Alterung steht insbesondere die AHV vor einer gewaltigen Herausforderung. Weil die Bevölkerung immer älter wird und die Generation der „Babyboomer“ ins Rentenalter kommt, ist die Finanzierung der ersten und zweiten Säule nicht mehr gewährleistet.

 

 

In den nächsten 30 Jahren verdoppelt sich die Anzahl Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz nahezu von heute 1,5 Millionen auf 2,6 Millionen, während gleichzeitig die Zahl der Kinder und Jugendlichen kaum mehr wächst und deutlich unter 2 Millionen verharrt. Gerade in der AHV tragen deshalb immer weniger berufstätige Personen die Finanzierung für eine Rente: Waren es 1948 – im Gründungsjahr der AHV – noch 6,5 Erwerbstätige, werden es in 30 Jahren gerademal noch deren 2 sein.
Die vorliegende Scheinreform verfehlt das Ziel und widerspricht dem Interesse der Schweizer Bevölkerung welche eine sichere Rente will. Statt zu sanieren werden die Ausgaben erhöht. Ab 2027 steckt die AHV schon wieder in den roten Zahlen. 2035 fehlen bereits wieder 7 Milliarden Franken – pro Jahr! Bereits ab 2025 werden weitere drastische Massnahmen zur Sicherung der AHV notwendig sein. Trotz einiger guten Ansätze wie zum Beispiel, dass der Umwandlungssatz in der 2. Säule auf 6 Prozent gesenkt werden soll, wird das Problem nicht gelöst. Die Erhöhung des Rentenanlters der Frauen auf 65 ist in der heutigen Zeit richtig und ein Zeichen der Gleichberechtigung. Aber mit dem Ausbau der AHV um 70 Franken pro Monat für Neurentner wird diese Massnahmen gleich wieder zunichte gemacht. Am Ende arbeiten alle Frauen 1 Jahr länger, damit mit der Giesskanne die AHV erhöht werden kann, ohne dass die Erhöhung des Frauenrentenaltes sich positiv auf die Sanierung auswirkt.

Gegen diese unverantwortliche AHV-Reform wehrt sich die Generationenallianz. Sie vereint Privatpersonen genauso wie Politiker und Organisationen. Sie wehren sich alle gemeinsam gegen diese Scheinreform, die fast nur Verlierer hervorbringt und ungerecht ist, sowohl für Alte wie auch für Junge.

Es ist nämlich ein Ungedeckter Check für die Jungen. Sie wird einen sehr hohen Preis bezahlen müssen und nicht darauf vertrauen können, jemals vom versprochenen Ausbau zu profitieren. Die jungen bezahlen mehr mit Lohnprozenten, was faktisch weniger Lohn heisst.

 

Probleme für die Wirschaft und KMU

Wenn die Mehrwertsteuer erhöht wird, werden diese auf unsere Produkte abgewälzt. Wenn wir konkurrenzfähig bleiben wollen, können unsere Produkte nicht immer noch teurer werden.

Keine Zwei-Klassen-AHV

Mit dieser Reform wird eine Zwei-Klassen-AHV eingeführt, denn die aktuellen Rentner bekommen die 70 Franken an ihre AHV-Rente nicht. Das ist ungerecht und widerspricht dem zentralen Gedanken der AHV, dass alle gleich behandelt werden. Die heutigen Rentner werden gar noch zur Kasse gebeten, indem sie die Reform über höhere Mehrwertsteuern mitfinanzieren.

Der AHV-Ausbau ist kein Geschenk, denn ausgerechnet die bedürftigen Personen werden davon nicht profitieren oder am Schluss gar weniger bekommen. Gerade für die Bezüger von Ergänzungsleistungen wird die Reform zum Bumerang. Jeder Franken, den sie zusätzlich aus der AHV bekommen, wird ihnen bei den Ergänzungsleistungen wieder abgezogen. Weil sie die zusätzliche AHV – anders als die EL – versteuern müssen, haben sie Ende Monat sogar ein paar Franken weniger im Portemonnaie als heute.

Aus diesen Gründen müssen Sie am 24. September 2 x Nein in die Urne legen.

 

Helen Schurtenberger, FDP Kantonsrätin, Menznau