Wer die Debatte im Bundesparlament verfolgt hat, nimmt zur Kenntnis, dass es in einigen Punkten ein Konsens gibt: Man ist sich einig in den Aussagen, dass die AHV in den nächsten Jahren steigend eine grosse Unterdeckung aufweist, bedingt durch die demografische Entwicklung. Man ist sich einig, dass man das Problem strukturell angehen muss. Und man ist sich einig, dass sich Arbeitsmarkt, berufliche Voraussetzungen und Lebensweise grundlegend verändert haben. Immerhin.
Wer behauptet, die vorliegende Reform stütze sich auf einen grossen Kosens irrt. Wir erinnern uns an ein Jahrelanges Gerangel in National- und Ständerat und am Schluss Debatten in der Einigungskonferenz. Am Schluss obsiegte die Vision der Linken eines Rentenausbaus knapp mit der heutigen Vorlage. Die heutige Vorlage, welche keine strukturellen Probleme löst, im Gegenteil die AHV Schuldenfalle zusätzlich öffnet. Was nämlich die Frauen mit der Erhöhung des Rentenalters auf 65 Jahre an Franken in die AHV Kasse hineinspühlen, wird mit den 70 Franken für Neurentner bereits wieder mehr als ausgegeben. Von Sanierung ist keine Rede. Dafür verteilen wir nach dem Giesskannenprinzip, generieren wir zwei Klassen von AHV Rentnern, alte und neue – diese mit 70 Franken mehr im Sack und riskieren wir ein zusätzliches AHV - Schuldenloch, welches unsere Kinder und Enkel enorm belasten wird.
Ich bin überzeugt: Das Bundesparlament ist zu besseren Lösungen fähig. Wo ein Wille, da ein Weg. Der Weg der kleinen Schritte wäre effektiver und ist zeitnah machbar. Dazu braucht es keine weiteren 5 oder 10 Jahre wie befürchtet wird. Die negativen Folgen welche diese Reform für unsere Kinder, Enkel und den Generationenvertrag hat, kann ich nicht verantworten. Deshalb stimme ich am 24. September überzeugt NEIN zur AHV Reform.
Angela Pfäffli, Kantonsrätin FDP. Die Liberalen, Grosswangen