Aussen fix und innen nix

Sicher ist diese Aussage übertrieben, wenn ich damit die vier Initiativen, zwei eidgenössische und zwei kantonale, der Abstimmung vom 23. September anspreche. Aber es ist schon so. Die Titel der Initiativen tönen alle durchwegs sehr positiv, und man ist auf den ersten Blick gewillt zu sagen: Sicher eine gute Sache! Wenn man sich dann aber näher und intensiv mit dem Inhalt der schön verpackten Päckli auseinandersetzt, stellt man schnell fest, dass der Inhalt nicht dem Titel entspricht.

Wie immer habe ich die Pros und Contras gut studiert, habe beiderseits den Experten zugehört oder ihre Aussagen gelesen. Ich stelle fest, dass alle vier Initiativen zu will wollen, zu stark ein-engen, zu viele neue Regelungen und Gesetze schaffen wollen, zu viel neue Bürokratie und Kontrolle erzeugen, für den Staat und die Bürger Mehrkosten produzieren. Vor allem aber, und das scheint mir das Wichtigste, greifen sie in den 3 Themen Ernährung, Bildung und ÖV in Bereiche ein, die aus Eigenverantwortung der Menschen, der Betriebe, der Wirtschaft und Landwirtschaft, der Kantone und Gemeinden etc. bereits eine enorme Entwicklung erfahren haben und mitten in einer sehr positiven Weiterentwicklung stehen – und dies ohne dass der Staat zusätzlich eingreift.

Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir in der Schweiz gemeinsam weiterkommen, wenn wir eigenverantwortlich unsere Innovation– und unsere Schaffenskraft für den Staat Schweiz einsetzen, und nicht uns selbst immer wieder durch neue Regelungen eingrenzen. Daher sind für mich viermal Nein am 23. September richtig.

Irene Keller, Kantonsrätin FDP, Vitznau