Immer weniger berufstätige Personen tragen heute die Finanzierung für eine Rente. Es braucht mehr Einnahmen: Das Frauenrentenalter wird auf 65 Jahre angehoben; die Mehrwertsteuer wird um 0,6% und die Lohnabzüge um 0,3% erhöht. Der Umwandlungssatz im BVG wird gesenkt. Im gleichen Zug soll für Neurentnerinnen und -rentner die AHV um 70 Franken ausgebaut werden.
Die Mehrheit des Parlamentes denkt, dass das Volk immer ein Zückerli braucht, um eine solch einschneidende Vorlage anzunehmen. Also hat sie 70 Franken Rentenerhöhung eingebaut. Das kostet alleine 1,4 Milliarden Franken! Bekommen die heutigen Rentner etwas davon? Nein, denn dies gilt nur für Neurentner. Glauben Sie ja nicht, dass das Volk diesen feinen Unterschied nicht bemerkt.
Ich erwarte von einer Reform, dass sie Probleme löst und nicht neue schafft. Bundesrat und Parlament sollen eine neue Vorlage ausarbeiten. Dass das auch innert kürzester Zeit möglich ist, zeigt die Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III. Innerhalb von 4 Monaten wurde vom Bundesrat kürzlich eine neue Vorlage präsentiert. Diese Altersvorsorgereform ist kein echter Kompromiss und daher stimme ich NEIN. Ein Nein macht den Weg frei für eine echte Reform.
Albert Vitali, Nationalrat, Oberkirch